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Kunst-Exkursion

Die Schülerinnen der Kunstgruppe aus den Klassen 11A und 11B besuchten die Ausstellung „Rudi Tröger – Ausblicke und Innenschau“ im Kunsthaus Kaufbeuren. Während der 45-minütigen Führung durch Herrn Johannes Peter erfuhren wir einiges über den 1929 in Oberfranken geborenen Maler und langjährigen Kunstprofessor an der Akademie der bildenden Künste in München. Tröger suchte mit seiner Malerei nie die Öffentlichkeit, er malte im Stillen und passte sich keinem gängigen Malstil an. Deshalb bleibt sein Gesamtwerk einzigartig. Seine Themen und Bildmotive sind klassisch – Personen, Stillleben und Landschaften – allerdings unterscheiden sie sich stark im Hinblick auf Farbpalette, Abstraktionsgrad und Malweise. Während er bei seinen Landschaften eher helle Farben und einen glatten Farbauftrag verwendet, erscheinen seine häufig anonym wirkenden, zum Teil deformierten und rätselhaft positionierten Figuren eher in dunklen, pastos aufgetragenen Farbtönen. Bei den Stillleben sind seine Pflanzenportraits in Vasen erwähnenswert – auch hier erscheint der meist sehr dunkle und flächige Hintergrund eher ungewöhnlich. Tröger interessierte sich nicht für die genaue Abbildung der Wirklichkeit, sondern verknüpfte diese mit seinen „inneren Bildern“, seinen Erinnerungen und Vorstellungen. Auch wenn einige seiner Arbeiten sich dem Betrachter nicht gänzlich erschließen, so ist doch die spannende Suche des Künstlers nach eigenem Ausdruck und Abstraktionsgrad faszinierend! Dies erkannten auch die Schülerinnen und fragten immer wieder nach im Hinblick auf mögliche versteckte Bildinhalte, oder ob die von Tröger gemalten Menschen „ihre“ zum Teil verstörenden Portraits im Nachhinein für gut befanden. Dies konnte Herr Peter eindeutig mit „Ja“ beantworten – viele der 100 ausgestellten Gemälde stammten aus Privatsammlungen, zum Teil gehörten sie auch den Portraitierten selbst. Damit wurde die Wertschätzung für Trögers Werk offenbar, welcher zeitlebens nur aus innerem Antrieb malte und keine Auftragsarbeiten anfertigte. Eine spannende und gelungene Ausstellung – danke an das Kunsthaus Kaufbeuren und Herrn Peter für die Führung!