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Wahlprofilfach „Produktdesign“

Erstmals kam in diesem Schuljahr für Schülerinnen der 11. Klasse das Wahlprofilfach zustande. In einer kurzen Theorieeinheit beschäftigten wir uns mit der Frage, was ein Designprodukt überhaupt ausmacht, wie bei einem Gebrauchsgegenstand Funktion, Ästhetik und Symbolik für den Benutzer zusammenspielen müssen, um das Produkt zu einem wertvollen und beliebten Begleiter im Alltag zu machen. Dann ging es auch schon an die Gestaltung eigener Entwürfe: im ersten Halbjahr stand das Thema „Tasche oder Rucksack“ im Fokus. Zunächst näherten sich die Schülerinnen zeichnerisch verschiedenen Taschen- und Rucksackformen in Skizzen an. Sie erprobten die Möglichkeiten von Farbwirkung und räumlich-plastischer Darstellung, welche sie anschließend in einer farbigen Präsentationszeichnung vereinten. Dann entwickelte jede Teilnehmerin anhand eines „Moodboards“ eine komplexe Idee für eine Tasche oder einen Rucksack zum Thema „Draußen“. Gefragt war hier neben einer thematisch passenden Form- und Farbgestaltung auch eine selbsterdachte „Spezialfunktion“, die sich exklusiv für den „Draußen-Einsatz“ eignet. Hier wurden die Schülerinnen kreativ: erdacht wurden eher klassische Lösungen wie ein integriertes Solarpanel mit Speichermöglichkeit, um ein kleineres, elektronisches Gerät – wie zum Beispiel ein Smartphone – aufzuladen, während man zum Beispiel auf der Wiese ein Picknick macht. Bei einer Tasche im Korallen-Design ist ein Kühlfach für eine Trinkflasche integriert, bei einem Rucksack können sowohl Trinkflasche, Stifte, Smartphone usw. verwahrt werden, zudem findet in einem extra Fach sogar eine kleine Staffelei mit Keilrahmen und Malutensilien für die Landschaftsmalerei im Grünen Platz. Der tragbare Rucksack-Tornister von Viola Naurath im Kranich-Design enthält eine „Zwitscherbox“ zur Bestimmung von Vogelstimmen.

Im zweiten Halbjahr folgt nun ein größeres, praktisches Projekt: die Teilnehmerinnen entwickeln und gestalten ein eigenes Brettspiel. Nachdem verschiedene, kommerzielle Brettspiele hinsichtlich der Aspekte Spielidee, Spielinhalt, Zielgruppe und Gestaltung untersucht wurden, ging es an die Entwicklung eines eigenen Spielkonzepts, welches dann in einer möglichst übersichtlichen und plausiblen Spielanleitung zusammengeführt wurde. Weitere Arbeitsschritte waren die Herstellung des Spielbretts, der Spielfiguren und weiterem Spielzubehör, wie zum Beispiel Frage- oder Ereigniskarten. Für die Verpackung des Spiels in einem geeigneten Pappkarton gestalteten die Produktdesignerinnen zudem ein eigenes Spielcover. Die Spielideen sind sehr unterschiedlich, einige Schülerinnen entschieden sich für den Entwurf eines Wissensspiels – Viola Neurath konzipierte beispielsweise mit „Ein großes Spiel für kleine Helden“ ein Kinderspiel zu Wissenswertem über Klimaschutz und Klimawandel. Nora Kaulfuß entwarf mit „Crime Time“ ein spannendes Krimispiel, Celina Jäckel erfand „Das verrückte Schafe-Würfeln“ – wie der Name verrät, wird in diesem Spiel mit kleinen Schaffiguren gewürfelt. Die Begeisterung für das Thema „Brettspiel“ und das Engagement der Schülerinnen bei der Herstellung und Umsetzung war enorm, der Arbeitsaufwand für das Projekt sehr hoch, viele Spielteile wurden in kleinteiliger und zum Teil mühevoller Arbeit zu Hause erledigt. Die Ergebnisse sprechen für sich, die Mühe hat sich gelohnt, die individuelle Qualität der Spiele ist zum Teil bemerkenswert und der „Spieleabend“ zu Hause kann also kommen!

Agnes Haberbusch

Fachschaft Kunst