Praktikum im Bundestag
Anna-Clara Siebert hat ein dreitägiges Praktikum im Abgeordnetenbüro von Stephan Stracke absolviert. Hier ihr Bericht:
Drei aufregende Tage im Bundestag in Berlin sind nun vorbei. Drei Tage im Abgeordnetenbüro von Stephan Stracke.
Vor dem Praktikum war ich sehr aufgeregt. Nach einer langen Bewerbungsphase wurde ich zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Mit Fragen: „Warum gerade der Bundestag und nicht der Landtag?“ durch Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke war ich schon gefordert. Leicht wurde es mir nicht gemacht, aber dennoch hat mir Herr Stracke einen der begehrten Praktikumsplätze angeboten.
Den Ablauf der Reise sowie die Unterkunft mussten wir selbst organisieren. Am 23. Juni bin ich nach Berlin gefahren. Voller Vorfreude, aber auch mit dem Gedanken, mir könnte im Büro eines Bundestagsabgeordneten langweilig werden. Im Gegenteil, meine Erwartungen wurden übertroffen. Nach einem Sicherheits-Check am Eingang eines der Bundestagsgebäude wurde ich von Frau Mielich, der Sekretärin von Herrn Stracke betreut. Ich hatte aber auch jederzeit persönlichen Kontakt zu Herrn Stracke.
Den Bundestag besuchte ich in einer Sitzungswoche. Das bedeutet, in dieser Woche finden Arbeitsgruppen, Ausschüsse und Debatten statt. Ein Besuch hier war Pflicht. In dieser Zeit durfte ich zwei Arbeitsgruppen, ein Ausschuss und eine Debatte miterleben und konnte viel daraus mitnehmen. Die Debatte zur Organspende dauerte eine Stunde, ein Ausschuss sogar vier Stunden.
Innerhalb meiner Zeit in Berlin habe ich einen für mich großen aber insgesamt kleinen Einblick in den Alltag im Bundestag gewonnen. Dies hat mir gezeigt, wie spannend, abwechslungsreich aber auch anstrengend die Arbeit dort ist, mit viel Nacharbeit im Büro und die Vorbereitungen durch wissenschaftliche Mitarbeiter. Ohne deren Hilfe kann ein Bundestagsabgeordneter nicht arbeiten.
Natürlich hat Herr Stracke mir den ganzen Bundestag gezeigt. Die vielen unterirdischen Gänge, inklusive Rolltreppe und historischen Andenken durften nicht fehlen. Es gibt dort ein Archiv der Deutschen Abgeordneten, Metallkästen mit Aufklebern (bis 1999).
Für das Reichstagsgebäude hat der französische Künstler Christian Boltanski im Untergeschoss der Ostseite das „Archiv der Deutschen Abgeordneten“ entworfen, eine Installation, die einen unmittelbaren Bezug zu Gegenwart und Geschichte des Gebäudes herstellt. Nahezu 5000 Kästen sind mit den Namen der Abgeordneten beschriftet, die zwischen den Jahren 1919 und 1999 auf der Grundlage demokratischer Wahlen der verfassunggebenden Deutschen Nationalversammlung von 1919/1920, den Reichstagen der Weimarer Republik oder dem Deutschen Bundestag angehörten.
Aber nicht nur trockene Theorie sondern auch das persönliche Zusammentreffen mit Jens Spahn (Gesundheitsminister) Alexander Dobrindt (Vorsitzender der CSU Landesgruppe im Deutschen Bundestag) und auch Annegret Kramp-Karrenbauer, die Vorsitzende der CDU, waren sehr aufregend. Zuletzt auch Angela Merkel im Abstand von 20 cm zu treffen und zu erleben war beeindruckend.
Nach einer viel zu kurzen Zeit im Bundestag habe ich abends am 26.06.2019 die Heimreise mit vielen Eindrücken angetreten.
Ich habe neben meinen schulischen Tagesschau-Recherchen vieles über die Politik und die Arbeit unserer Politiker gelernt.
Ich möchte mich herzlich bei Herrn Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke und seinen wissenschaftlichen Mitarbeitern Silke Mielich und Thomas Moskal für die schöne Zeit bedanken. Ein großer Dank gilt aber auch der Schulleitung des Marien-Gymnasiums Kaufbeuren für die unterrichtsfreie Zeit.
Anna-Clara Siebert